Fahrtenberichte

Bericht: „Genuss-Skitouren im Kleinwalsertal“ 25. - 28.01.2024

„Genuss-Skitouren im Kleinwalsertal“ oder
„Wintersport im Zeichen des Klimawandels TEIL 2“

Das Kleinwalsertal war auch dieses Jahr wieder Ziel unserer jährlichen „Genießer-Skitour“. Die Berglandschaft rund um das Tal bietet abwechslungsreiche Touren unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade, so dass je nach Wetterbedingung und Lawinenlage eine ausreichend Auswahl an möglichen Zielen vorhanden ist. Aufmerksame Leser wissen noch, dass wir die Tour im vergangenen Jahr in den März geplant hatten, da allen Anschein nach der Schnee vermehrt erst zum Ende des Winters gefallen ist. Leider ging dieser Plan nicht auf und die Schneelage war, zumindest im Tal, dürftig und die Temperaturen hoch. Daher wurde für dieses Jahr der Plan geändert – wir fahren im Januar, da sind die Tage zwar kürzer, aber es sicher kälter und genug Schnee auch bis ins Tal.

Die Ausgangslage war perfekt. In den Nordalpen hatte es reichlich geschneit und das Walmendinger Horn meldete einige Tage vor Fahrtbeginn über 3 m Schnee !!!!
Doch das Wetter hatte einen anderen Plan. Am Tag unserer Ankunft war es warm und regnete ausdauernd bis in 2.000 m Höhe. Schmelzender Schnee und Regenwasser strömten laut plätschernd zu Tal. Wir ließen uns nicht abhalten und wollten noch am Nachmittag wenigstens eine kleine Tour in das Bärgunt-Tal gehen – doch das ganze Tal war wegen Lawinengefahr gesperrt! Der viele Schnee wurde jetzt durchgeweicht und instabil, daher zogen wir es vor, im Nachbartal wenigstens einen kleinen Aufstieg hinzubekommen. Die Bedingungen waren wirklich nicht schön. Nach drei Stunden im Regen war die Kleidung „durch“, da hilft auch die beste Imprägnierung nicht. Und die Abfahrt ins Tal war in der aufgeweichten Mischung aus Schnee und Regen auch kein Vergnügen. Erschwerte Bedingungen und nur für wirkliche Liebhaber!

Der nächste Tag versprach etwas besseres Wetter, Regen war erst für den Nachmittag angesagt. Aufgrund der Bedingungen bot sich eine sichere Tour zur Schwarzwasserhütte an, evtl. auch noch ein Aufstieg zum Steinmandl oder Hählekopf. Der Aufstieg bei trockenem Wetter war angenehm zu gehen und nach zwei Stunden war die Hütte erreicht. Einige Unentwegte gingen von da noch bis zum Hählekopf, die Abfahrt im aufkommenden Nebel war dann weniger schön. Nach einer gemeinsamen Pause in der Schwarzwasserhütte bei Kaiserschmarrn und anderen Leckereien begann die Abfahrt pünktlich mit dem angekündigten Regen.

Zum Glück änderte sich das Wetter und wir hatten leichten Schneefall am Berg, etwas Nachtfrost und viel Sonne am Samstag und Sonntag. Am Samstag stand eine Tour vom Mahdtalhaus auf den Toreck auf dem Programm. Der Aufstieg durch das vereiste Waldstück war etwas schwierig, dafür waren die Bedingungen weiter oben traumhaft. Leichter Neuschnee auf kaum verspurtem Gelände boten echte Genießerfreuden bei Aufstieg und Abfahrt! Nach der Tour konnten wir auf der Terrasse des Mahdtalhauses die Sonne bei kühlen (und warmen) Getränken genießen.
Am letzten Tag, dem Sonntag, ging es – wie schon des Öfteren am letzten Tag – auf die Kuhgehrenspitze. Der Aufstieg über 767 Höhenmeter ist lawinensicher und in gut drei Stunden zu schaffen, zur Abfahrt kann man die Pisten des Kanzelwandliftes benutzen und kommt so schnell und sicher ins Tal. Das Highlight des Tages war der unverspurte, frisch verschneite Osthang von der Kuhgehrenspitze Richtung Piste!

Fazit: Das schöne Wetter der letzten zwei Tage hat uns versöhnt und es waren dann doch wirklich schöne Tage. Unser Quartier, das frühere Hotel „Neue Krone“, heißt jetzt „Tradizio“ und hat eine neuen Wellness-Oase gebaut, die keine Wünsche offenlässt.

Das Winterwetter in den Alpen wird immer weniger vorhersehbar und man kann nicht mehr zuverlässig planen. Das wird so bleiben und darauf müssen wir uns einstellen.

Reinhold Jakobi
Stephan Adam