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Bericht: 10.02.2016 - Hering trifft auf Ockschter Platt - Ewalda Klein Überraschungsgast beim Heringsessen des Skiclub Friedberg

Friedberg (har). So mancher der gut 100 Besucher des traditionellen Heringsessens des Skiclubs(SCF) am Aschermittwoch staunte beim Betreten des Skiclubheims nicht schlecht. Statt der gewohnten langen Tischreihen, standen die Tische im Quadrat. „Das war eine Idee unseres Küchen- und Aufbauteams, wir nähern uns jetzt dem Dolce-Niveau beim Nikolausball“, scherzte SCF-Vorsitzender Dirk Pfannmüller.

Die Neuerung jedenfalls kam bestens an. Dank einem ausgehängten Tischplan fand jeder Besucher schnell seinen Platz und es wurde quer über die Tische geplaudert. „Das ist schöner, als in den Jahren zuvor“ meinte eine Besucherin. Eröffnet wurde der Abend mit der traditionellen Heringsrede von Dirk Pfannmüller. Der lies in gereimten Versen die letzten Wochen Revue passieren.
Dabei ging er auch auf den verregneten Fastnachtszug ein: „Was hat's geregnet, Gott sei Dank kam kein Sturm und mit dem Heringsessen ist die Fastnacht schon rum“. Er hoffe, dass nach der kurzen Saison die Fastenzeit genauso schnell herum gehe, denn „Die Zeit, sie rast im schnellem Schritt und der moderne Mensch rast mit“.

Bevor das große Essen startete, dankte Pfannmüller den elf SCF-Mitgliedern, die den ganzen Faschingsdienstag die Heringe nach dem streng geheimen SCF-Heringsrezept zubereiteten und den Saal vorbereiteten.
Das Küchenteam stand unter der bewährten Leitung von Ingrid Philipp. Nach dem dreifachen „Ski Heil“ hieß es dann „Kartoffel Marsch“. Schnell waren die frisch gekochten Pellkartoffeln verteilt; der leckere Heringssalat stand bereits auf den Tischen. Für „Nicht-Fisch-Esser“ gab es - als nicht ganz fastengerechte Alternative – Rippchen mit Kraut.
Nachschub war reichlich vorhanden. Alle wurden richtig satt. Nachdem das Geschirr abgeräumt war, konnte Pfannmüller auch dieses Jahr einen Überraschungsgast ansagen. Ewalda Klein, die zweifache Gewinnerin des Mundartwettbewerbs „Wetterauer Plattschwätzer“, begrüßte die Besucher mit einem langen „Guude“.

„Bei mir kimmt es Platt immer widder durch un wer's net versteht, der soll die Hand hebe, ich übersetz es dann“, meinte die Ockstädterin, bevor sie Geschichten aus dem alten Ockstadt erzählte. Da wurde die tratschende Emma zur „Frühausgabe der Ockschter Boulevardpresse“.
Gebannt und mucksmäuschenstill folgten die Besucher den Schilderungen Kleins, um dann immer wieder laut los zu lachen und zu klatschen. Nach einer halben Stunde war noch nicht Schluss. Nicht enden wollende Ovationen sorgten für zwei Zugaben. „Sie dürfen jedes Jahr wieder kommen“, meinte Pfannmüller schließlich zu Klein.

Foto: Schuchardt (lod), Text: Harald Schuchardt