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Bericht: Skiclub-Flohmarkt für Wintersportartikel am 02.11.2019

Der persönliche Berater - Rainer Zydek ist seit 30 Jahren Helfer beim Wintersport-Flohmarkt des Skiclub Friedberg

Friedberg (har). Seit 30 Jahren hat Rainer Zydek am ersten Novemberwochenende einen festen Termin. Der Bad Nauheimer gehört zu den rund 40 Mitgliedern des Skiclub Friedbergs, die beim alljährlichen „Wintersport-Flohmarkt“ im Vereinsheim auf der Seewiese mithelfen und für einen reibungslosen Ablauf sorgen.

Gleich nachdem der passionierte Skifahrer in den kreisstädtischen Traditionsverein eingetreten war, half er beim Aufbau, der Annahme der Wintersportsachen und als „Fachberater“ beim Verkauf mit, so auch an diesem Wochenende.

„Es macht einfach großen Spaß, den Menschen günstige Sportgeräte von privat an privat anzubieten und sie zu beraten. Eine Stammkundin nennt mich schon ihren persönlichen Berater“, erzählt der 71-Jährige, der im Skiclub aktuell als Übungsleiter Ski alpin tätig ist.
„Ich habe schon viele Funktionen in dem Verein übernommen“, so der gelernte Fernmeldetechniker, der bis zu seiner Pensionierung bei der DB tätig war. Auf den Flohmarkt freut er sich jedes Jahr und erinnert sich gerne an seine ersten Jahre als Helfer zurück.
„Da hatten wir sonntags noch geöffnet, doch da saßen wir meist alleine hier rum“, so Zydek. Nun konzentriert sich das Flohmarktgeschehen auf zwei Tage. „Freitags wird aufgebaut und am Abend ist dann die Annahme.“ Da gehört der Pensionär, dem man sein Alter nicht ansieht, zu dem Team, dass die angelieferten Skier, Schlittschuhe, Skischuhe, Wintersportkleidung und vieles andere mehr genau prüft und mit den Verkaufsanhängern ausstattet.
„Es wird nur gute Ware zugelassen“ erklärt Zydek und stellt fest: „Wir sind im Laufe der Jahre viel professioneller geworden.“ So wurden Ständer für Skier und Kleidung angeschafft, was für mehr Übersicht sorgte Es werden Quittungen doppelt ausgefertigt, was zur Folge hatte, dass die Zahl der Diebstähle seit Jahren nahe null liegt.

„Unsere Stammkunden wissen unser Angebot zu schätzen“, erklärt Zydek kurz vor der Öffnung des Saals um neun Uhr. Da klatscht Dietmar Kipper in die Hände, um die Helferschar zu begrüßen. Der Friedberger hat vor zwei Jahren die Nachfolge der langjährigen „Flohmarkt-Chefin“ Brigitte Peukert angetreten.
Die Bad Nauheimerin ist aber noch immer als Helferin dabei und schmiert gerade in der Küche Brötchen für die Helferschar. Dann öffnen sich die Türen und die ersten aus der inzwischen auf weit über 100 Personen angewachsenen Schlange werden hineingelassen.

„Alle auf einmal, das geht nicht“, sagt Zydek. Zu den Glücklichen, die gleich rein dürfen gehört die Familie Müller aus Gießen. „Wir kommen gerne hier her. Bei uns gibt es so was nicht“, meint Mutter Esther, während Sohn Luc (11) nach Snowboards schaut. Sein zwei Jahre jüngerer Bruder Tom hat schon ein paar Skistöcke in der Hand. Vater Torsten hält nach Skiern für den Nachwuchs Ausschau.

Zydek berät die Familie, die zum dritten Mal dabei ist. „Du musst bedenken, dass Skistöcke im Schnee einsinken“, erklärt Zydek Tom, warum er nach etwas längeren Skistöcken schauen soll. Die ersten ausgesuchten Paar Ski schaut sich Zydek auch von unten an. „Der Belag ist wichtig“, sagt er, während Vater Torsten Nachschub bringt. „Wir finden hier jedes Jahr was“, sagt Torsten Müller. „So soll es ja sein“, freut sich Zydek.

Text: Harald Schuchardt, Fotos: Loni Schuchard