Veranstaltungsarchiv

Heringe schmeckten – Rippchen auch

Traditionelles Heringsessen des Skiclub war restlos ausverkauft

Friedberg (har). „Nur das Original überlebt", so wollte Skiclub-Vorsitzender Dirk Pfannmüller die Besucher des traditionellen Heringsessen am Aschermittwoch im total ausverkauften Skiclub-Heim begrüßen. Doch daraus wurde nichts, denn der Grippevirus hatte Pfannmüller voll erwischt, so dass dessen Stellvertreter Rainer Schwarz die Gäste begrüßte.

„Ich lag bis gestern noch flach" verkündete Schwarz, der von seinem Vorsitzenden erst am Nachmittag die gereimte Rede erhalten hatte und diese dann geradezu perfekt vortrug. Bis es soweit war, dauerte es eine Zeit, hatte sich doch an der Theke eine lange Schlange gebildet und es herrschte Gewusel im Saal. Man kennt sich halt, da wurde sich herzlich begrüßt und erst einmal geplaudert.

Mit 20-minütiger Verspätung griff Schwarz dann zum Mikrofon, um zunächst einmal die zahlreichen Ehrenmitglieder sowie zahlreiche Sponsoren des Skiclubs zu begrüßen. „Wir brechen heute eine Tradition, denn nicht der 1. Vorsitzende begrüßt sie, sondern ich", meinte Schwarz und sorgte so für den ersten Lacher, dem noch viele beim anschließenden Verlesen der gereimten „Heringsessensrede" von Dirk Pfannmüller.

In der Rede wurde klar, was mit dem „Original" gemeint war. Mit „Die VFCG hat des Handtuch geschmisse, des muss mer halt wisse", wies Schwarz darauf hin, dass die kreisstädtischen Karnevalisten erstmals kein Heringsessen mehr veranstalteten. Dies war auch ein Grund, dass die Karten für das Heringsessen innerhalb von einer halben Stunde vergriffen waren. „Ausverkauft, restlos, es lief wie geschmiert, tja fühlt Euch heut' Abend als privilegiert" hatte Pfannmüller gereimt und Schwarz vorgetragen.

Zu den „Privilegierten" gehörte auch eine große Abordnung der „Schwarze 7", die traditionell im Vorstandszimmer saß und in Ruhe das Ende der närrischen Kampagne zu genießen. Mit einem Lob auf alle Helfer, die, überwiegend schon seit Jahren, für einen reibungslosen Ablauf des Heringsessens sorgen, leitete Schwarz das Ende der Rede ein: „Jetzt will ich aber net vergesse, de wischtigste Leut' mein Dank auszuspreche".

Und dann wurde noch verraten, aus was das bestand, was da in den Schüsseln bereits auf dem Tisch stand: „Dausendachtzisch Heringsfilets, acht Kilo Zwibbel, zehn Kilo Äppel, acht Gläser Gurke, Joghurt, Sahne und mit geheimen Gewürzen wird zum Schluss abgeschmeckt". Und natürlich endete die Rede mit einem dreifach donnernden – nein, nicht Helau, sondern „Ski Heil".

Endlich hieß es: „Kartoffel marsch" und die heißen Pellkartoffeln wurden von den Helferinnen herein getragen und es begann zunächst das große schälen und schnippeln. Schnell waren die ersten Schüsseln leer, doch es war genügend Nachschub da. In der Küche wurde aus der großen Plastikwanne immer wieder Heringe in die Schüsseln gefüllt und heraus getragen.

Auch Rippchen mit Kraut als Alternativangebot für diejenigen, die keinen Fisch essen oder vertragen, schmeckte bestens. Und der Beifall nach der Frage von Schwarz: „Hat es Euch geschmeckt" sagte alles. „Herunter gespült" wurde das leckere Essen in erster Linie mit Bier, aber auch alkoholfreie Getränke waren gefragt.

Während einige „Unersättliche" oder „Spätkommer" noch mit Essen beschäftigt waren, begannen die beiden „Honey Twins", Sängerin Renate Gantz-Bopp und Gerry Reutzel am Keyboard, die Besucher zunächst mit leiser „Dinner-Musik" zu unterhalten. Im Verlauf des Abends bestand dann noch genügend Gelegenheit, sich den gerade angegessenen Pfunde und zu sich genommenen Kalorien mit tänzerischen Bewegungen zu entledigen.

Text und Fotos: Schuchardt